TYP:
Wanderer W 21
Baujahr: 1933 – 1936
Hersteller: Wanderer-Werke, Chemnitz
Der Wanderer W 21 ist ein PKW der Mittelklasse der Marke Wanderer mit einem 1,7 Liter Sechszylindermotor und Hinterradantrieb. Die Auto Union stellte ihn 1933 als kleinere Ausführung des W 22 mit 2- Liter- Motor vor. Der W 21 war als viertürige Limousine und als zweitüriges Cabriolet auf dem Markt. Die Limousinen wurden im Auto – Union Werk Siegmar (bei Chemnitz) gefertigt. Die Cabrios in Dresden bei Gläser. An Stelle der bisher verbauten Seilzugbremse trat nun eine hydraulisch betätigte Öldruckbremse in Kraft.
Der W21 hat denselben Motor wie der Vorgänger W17 (7/35 PS), jedoch ein auf gleichem Radstand verbessertes Niederrahmen-Fahrwerk mit vorderer Starrachse und Drehstabfederung; hinten kommt eine „Schwingachse“ (Pendelachse) mit Querfeder zum Einbau, die Porsche in Anlehnung an seine Konstruktionen bei Steyr entworfen hatte. An Stelle der mechanischen Seilzugbremse des W17 trat eine hydraulisch betätigte „Öldruckbremse“ von ATE (Lizenz Lockheed).
Der von Porsche 1931 entwickelte obengesteuerte Reihenmotor mit seitlicher Nockenwelle (Stirnradantrieb) hat 1,7 Liter Hubraum und 35 PS Leistung. Über ein unsynchronisiertes Viergang-Getriebe mit Schalthebel in der Wagenmitte werden die Hinterräder angetrieben.
1935 lautete die Bezeichnung des gleichen Wagens Wanderer W235. Anstatt des Cabriolets wurde nun ein 4-türiger Tourenwagen angeboten.
Der ansonsten baugleiche Nachfolger Wanderer W35 mit vorderer Einzelradaufhängung (Doppel-Querlenker mit Querfeder) war nur noch 1936 im Angebot, bevor er vom Wanderer W24 mit hinterer „Schwebeachse“ und einem neu konstruierten 1,8-Liter-Vierzylindermotor mit stehenden Ventilen (seitengesteuert) abgelöst wurde.
Zusammen mit den 2-Liter-Wagen W22, W240 und W40 und den 2,3-Liter-Fahrzeugen W245, W250, W45 und W50 wurden 29.111 Exemplare gefertigt.
Die beiden Mechaniker Johann Baptist Winklhofer und Richard Adolf Jaenicke betrieben seit 1885 in Chemnitz eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder. Kurze Zeit später begannen sie, die damals begehrten Zweiräder selber zu bauen, die unter dem Markennamen “Wanderer” verkauft wurden.
Seit 1896 lautete die Firmenbezeichnung Wanderer Fahrradwerke AG. 1902 baute Wanderer das erste Motorrad. Der Gedanke, die Produktion auch um Automobile zu erweitern, wurde 1913 in die Tat umgesetzt. Ein für zwei Personen entworfener Kleinwagen, vom Volksmund ‘Puppchen’ genannt, eröffnete die Jahrzehnte währende Wanderer Automobilbau-Tradition.





