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TYP:

BMW 2000 (Baureihe 121)

Baujahr: 1966 – 1972

Hersteller: BMW, München

 

Als „Neue Klasse“ wurde die erste Mittelklasse-Baureihe des Automobilherstellers BMW in den 1960er-Jahren bezeichnet. Diese Baureihe (vom 1500 bis zum 2000 tii) füllte neben dem BMW 700 die große Angebotslücke zwischen der kleinen Isetta und der luxuriösen Achtzylinder-“Barockengel”- Limousine BMW 501. Sechs Monate nach der Präsentation des BMW 2000 “Schlitzaugen”- Coupes erschien Anfang 1966 die viertürige Limousine BMW 2000. Statt der Rundscheinwerfer erhielt der BMW nun rechteckige Scheinwerfer und vergrößerte Rückleuchten. Vielmehr fielen die Zweiliter-Modelle aber durch ihre erstaunlichen Fahrleistungen auf.  Als 2000 tilux und 2000 tii – mit mechanischer Benzineinspritzung von Kugelfischer – wurden diese leistungsstarken Fahrzeuge häufig im Motorsport eingesetzt. Hubert Hahne, Jacky Ickx und Rauno Aaltonen sind nur einige der berühmten Rennfahrer, die große Siege einfuhren. Im Jahre 1966 umrundete Hubert Hahne als erster Tourenwagenfahrer die Nürburgring – Nordschleife in unter 10 Minuten.

Die Bedeutung der Mittelklasse-BMW Baureihe für den geschäftlichen Erfolg des Unternehmens kann rückblickend gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dieses Auto brachte ab 1962 eine Wende in die krisenvolle Nachkriegsgeschichte von BMW. Noch fünf Jahre zuvor schien die Fusion oder Auflösung von BMW aufgrund hoher Verluste als sehr wahrscheinlich. Der BMW 700 mit einem Zweizylinder-Motorradmotor wurde als Limousine und schickem Coupe ab 1959 zwar zu einem beachtlichen – und dringend benötigten – Verkaufserfolg, dennoch fehlte immer noch ein passendes Fahrzeug für die Mittelklassegesellschaft der aufstrebenden Bundesrepublik. Der Geschäftsmann und Finanzier Herbert Quandt war eine der Schlüsselfiguren dieser Neuausrichtung des Münchener Herstellers. Der neue BMW wurde nach eiliger Entwicklung erstmalig auf der Frankfurter IAA 1961 gezeigt und erfreute sich größten Interesses des Publikums: Im Herbst lagen 20.000 Bestellungen für das noch nicht produktionsreife Fahrzeug vor, das erst Ende 1962 ausgeliefert werden konnte. Für viele ist dieser BMW mit dem Konzept einer viertürigen sportlichen Limousine der legitime Nachfolger der Borgward Isabella. So hätte eine überarbeitete, moderne Version des Borgward-Erfolgmodells aussehen können.

1965 hatte BMW die Krise überstanden: Der Umsatz war verfünffacht und die Zahl der Mitarbeiter auf 12.000 verdoppelt. Die Jahresproduktion erreichte mit über 58.000 Fahrzeugen bisher ungekannte Dimensionen. Die Basis für eine bis heute andauernde Erfolgsgeschichte war gelegt.