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TYP:

Audi Front 2 Liter (Typ UW)

Baujahr: 1933 – 1934

Hersteller: AUDI-Werke, Zwickau

 

1933 erschien der Audi Front UW als erstes Audi-Fahrzeug mit Frontantrieb. Der Zweiliter-Sechszylinder Reihenmotor wurde von Ferdinand Porsche ursprünglich für den Wanderer W 20 konstruiert. Das Fahrzeug war als viertürige „Sportlimousine” mit vier Fenstern oder als Reiselimousine mit sechs Fenstern erhältlich. Das Kürzel UW wurde als „umgekehrter Wanderer“ gedeutet, da die Wanderer-Fahrzeuge über einen Hinterradantrieb verfügten.

Der neu entwickelte Audi Front Typ UW zielte auf die gehobene Mittelklasse und zeigte moderne, klug kombinierte Konzerntechnik. Von DKW wurde der Frontantrieb übernommen und von Wanderer stammte der 40 PS starke Sechszylindermotor, gekennzeichnet durch das zusätzliche „W“ in der Typenbezeichnung. Die Karosserien der Sechsfensterlimousine wurden bei Horch in Zwickau gebaut, während die wenigen Cabriolets von Gläser in Dresden karossiert wurden.

Ein Verkaufserfolg war das Auto dennoch nicht – der Audi Front war ein Auto für Liebhaber und Individualisten – und so wurde der Typ UW schon zwei Jahre später durch den weiterentwickelten Audi 225 mit vergrößertem Hubraum ersetzt. Als erster Audi mit Frontantrieb spielt der Typ UW allerdings eine herausragende Rolle in der Unternehmensgeschichte.

Die Audiwerke AG, 1928 von DKW-Besitzer J. S. Rasmussen übernommen, verfolgte ab 1930 verschiedene Frontantriebsprojekte. Dem Kleinwagen DKW Front von 1931 folgte 1933, nunmehr unter dem Dach der Auto Union AG, der Audi Front in der Mittelklasse. Der modern konzipierte Wagen war mit einem Zentralkastenrahmen und Schwingachsen ausgestattet. Ein Sechszylinder-Wanderer-Motor trieb die Vorderräder an. „Typ U” ergab sich aus dem Audi-Alphabet, „W” stand für die Herkunft des Motors.

Die Geschichte der Vier Ringe

Die AUDI AG blickt auf eine sehr bewegte und vielseitige Geschichte zurück, ihre Tradition reicht im Automobil- und Motorradbau bis in das 19. Jahrhundert zurück. Die in Sachsen beheimateten Marken Audi und Horch in Zwickau, Wanderer in Chemnitz sowie DKW in Zschopau bereicherten den deutschen Automobilbau und prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. Aus diesen vier Marken entstand 1932 die Auto Union AG. Gemessen an den produzierten Stückzahlen war diese damals der zweitgrößte Kraftfahrzeughersteller in Deutschland. Als Markenzeichen wählte das Unternehmen vier ineinander verschlungenen Ringe, die bis heute an die vier Gründermarken erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten die sowjetischen Besatzungstruppen die in Sachsen liegenden Produktionsanlagen der Auto Union AG und demontierten sie.

Führende Mitarbeiter des Unternehmens gingen daraufhin nach Bayern, wo sie 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft gründeten, die die Kraftfahrzeugtradition der Vier Ringe fortführte.

Die Auto Union GmbH und NSU fusionierten 1969 zur Audi NSU Auto Union AG, und seit 1985 firmiert das Unternehmen unter dem Namen AUDI AG mit Sitz in Ingolstadt – die Vier Ringe sind nach wie vor das Firmensignet.