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TYP:

Wanderer W 22 Cabriolet

Baujahr: 1933 – 1934

Hersteller: Wanderer, Chemnitz/Karosserie: Gläser, Dresden

 

Mit dem Wanderer W 22 reagierte die Auto Union 1933 auf den erfolgreichen Mercedes-Benz 170 mit Sechszylindermotor. Das Auto war als als viertürige Limousine und zweitüriges Cabriolet im Angebot. Gut 2000 Fahrgestelle wurden seinerzeit an die Firma Gläser in Dresden geliefert und dort mit einer offenen Cabrioletkarosserie versehen. Als zweitüriges “Cabriolet 4 Fenster” war das Auto nur bis 1934 lieferbar. Die Sechszylindermaschine hatte ab 1936 einen vergrößerten Hubraum von 2,3 Liter und leistete nun 55 PS. Das Auto erhielt die neue Bezeichnung W 50  (“Cabriolet 4 Fenster”) bzw. W 250 (“Cabriolet 2 Fenster”) und wurde bis 1938 angeboten. Wanderer erreichte zwar nie die Verkaufszahlen von Mercedes-Benz, war aber vor dem Krieg qualitativ mit seinen Spitzenprodukten in der Mittelklasse dessen größter Konkurrent.

Zur Berliner Automobilausstellung im Februar 1933 präsentierte die Marke Wanderer, inzwischen unter dem Dach der Auto Union, eine neue Modellreihe mit hinterer Schwingachse und einem von Ferdinand Porsche entwickelten 1,7 Liter- bzw. 2 Liter-Sechszylinder-ohv-Motor. In der Nomenklatur als W 21 und W 22 bezeichnet, wurden die beiden Modelle in unterschiedlichen Karosserieausführungen angeboten. Die Cabriolet-Karosserien wurden von der Firma Gläser in Dresden geliefert.

Die beiden Mechaniker Johann Baptist Winklhofer und Richard Adolf Jaenicke betrieben seit 1885 in Chemnitz eine Reparaturwerkstatt für Fahrräder. Kurze Zeit später begannen sie, die damals begehrten Zweiräder selber zu bauen, die unter dem Markennamen “Wanderer” verkauft wurden.

Seit 1896 lautete die Firmenbezeichnung Wanderer Fahrradwerke AG. 1902 baute Wanderer das erste Motorrad. Der Gedanke, die Produktion auch um Automobile zu erweitern, wurde 1913 in die Tat umgesetzt. Ein für zwei Personen entworfener Kleinwagen, vom Volksmund ‘Puppchen’ genannt, eröffnete die Jahrzehnte währende Wanderer Automobilbau-Tradition.