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TYP:

NSU Thurner RS

Baujahr: 1969 – 1973

Hersteller: Rudolf Thurner Karosseriebau, München/Motor: NSU TT 1200

 

Der Thurner RS war ein Sportwagen, der von Rudolf Thurner Anfang der siebziger Jahre in Bernbeuren bei München in Kleinserie hergestellt wurde. Die Basis bildete die Bodengruppe des NSU TT 1200, welche um 100 mm verkürzt wurde. Im Heck arbeitete der Motor des NSU TT mit 65 PS. Das Fahrzeug war sehr leicht und erreichte schon mit diesem Motor sehr sportliche Fahrleistungen. Da alle mechanischen Teile Original NSU-Teile waren, konnte der Kundendienst von jeder NSU-Werkstatt ausgeführt werden. Auf Wunsch waren auch Tuningsätze mit bis zu 125 PS aus einem ABT-Einspritzmotor lieferbar, allerdings kostete diese Rennversion stolze 30.000 DM. Die schnittige Karosserie bestand aus GFK, hatte eine Höhe von nur etwas mehr als 1 Meter und wirkte höchst rennsportlich. Der Sportwagen hatte Flügeltüren (der Mercedes C 111 Versuchswagen war Vorbild) und war mit seiner kuppelartigen Heckscheibe einem Porsche Carrera 6 nicht unähnlich; die Windschutzscheibe stammte vom Porsche 904. Die Ölkrise von 1973 verteuerte die Produktionskosten erheblich, sodass der Thurner RS nach nur drei Jahren und etwa 120 gebauten Exemplaren 1974 eingestellt wurde. Die überlebenden Fahrzeuge sind heute extrem rare Sammlerstücke.

Die Firma NSU wurde 1873 in Riedlingen an der Donau von den beiden schwäbischen Mechanikern Christian Schmidt und Heinrich Stoll gegründet. Das Unternehmen siedelte sieben Jahre später nach Neckarsulm über. Gefertigt wurden in den ersten 20 Jahren Strickmaschinen. 1886 erweiterte die Geschäftsführung die Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik um eine Fahrradbauabteilung. Das Zweirad sollte von da an die Geschicke des Unternehmens bestimmen.
1901 begann bei NSU die Motorradproduktion, fünf Jahre später der Automobilbau. Die Herstellung von Personenwagen wurde jedoch 1929 zunächst wieder aufgegeben, um sich ganz der Zweiradproduktion zu widmen. Drei Jahrzehnte später nahm man 1958 den Automobilbau in Neckarsulm wieder auf. Am 10. März 1969 kam es zur Fusion der Auto Union GmbH, Ingolstadt, mit der NSU Motorenwerke AG, Neckarsulm. Rückwirkend zum 1. Januar war die neue Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Neckarsulm entstanden.