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TYP:

Audi Front 225 Cabriolet Gläser

Baujahr: 1935 – 1938

Hersteller: AUDI-Werke, Zwickau/Karosserie: Gläser, Dresden

 

Der Audi Front 225 erschien 1935 als Weiterentwicklung des Audi Front UW. Der von Porsche entwickelte 2-Liter-Sechszylinder des Audi Front wurde auf 2,3 Liter Hubraum vergrößert und hatte nun eine Leistung von 50, später 55 PS. Das Fahrzeug hatte als Neuerung ein im 3. und 4. Gang synchronisiertes Getriebe. Die sehr eleganten Cabrios dieser Baureihe wurden in äußerst kleiner Stückzahl von der Firma Karosserie Gläser in Dresden hergestellt; Horch lieferte die entsprechenden Fahrgestelle. Der Audi Front 225 verkaufte sich etwas besser als sein Vorgänger Typ UW. Dennoch wurde die Produktion der Baureihe nach nur etwa 2.600 Stück schon im April 1938 eingestellt. Die Audi Front Wagen waren immer ein Fall für Liebhaber und Individualisten. Ab November 1938 lief die Produktion des Nachfolgemodells 3,2 Liter Audi Typ 920 an, dessen Sechszylinder-Motor vom Horch-Reihenachtzylinder abgeleitet wurde. Unser Ausstellungsstück im Zylinderhaus ist eines von nur sechs weltweit noch bekannten Exemplaren und somit eine ausgesprochene Rarität.

Zur Automobilausstellung in Berlin im Februar 1935 stellte die Auto Union eine leistungsgesteigerte und in vielen Bereichen überarbeitete Ausführung des Audi Front vor. Das neue Modell war jetzt mit dem im gleichen Jahr eingeführten 50 PS starken 2,3 Liter Wanderer Sechszylindermotor ausgerüstet. Auch Fahrwerk, Getriebe und Schaltung waren modifiziert worden. Sämtliche Audi Modelle sind ab 1934 im Auto Union Werk Horch hergestellt worden.

Die Cabriolets mit einer Karosserie der Firma Gläser in Dresden gab es in einer vier- und in einer zweifenstrigen Ausführung. Letztere wurde gerne auch als Sport-Cabriolet bezeichnet.

Der Roadster erregte, wie beabsichtigt, erhebliches Aufsehen. Angesichts des Preises von 7.950 RM blieben Käufer aber eher zurückhaltend, so dass die geplante Kleinserie nicht zustande kam.

Im Frühjahr 1936 wurde der erneut technisch und optisch verbesserte Audi Front unter der Bezeichnung 225 Luxus auf den Markt gebracht worden. Die Karosserie war um 6 Zentimeter breiter geworden und die Motorhaube war optisch mit zwei Reihen von Lüftungsschlitzen und reichlich Chromzierrat aufgewertet worden. Eine breitere Stoßstange, tropfenförmige Scheinwerfer und das eleganter gestaltete Heck unterstrichen das neue Erscheinungsbild. Ab September 1936 wurde die Leistung mit 55 PS angegeben.

Zur Automobilausstellung in Berlin im Februar 1937 stellte die Auto Union als Glanzlicht der Audi Modellpalette ein zweisitziges Spezial-Cabriolet vor, dessen Karosserie von Gläser in Dresden stammte. Die ungemein elegante Karosserie mit ihrer langen Motorhaube bot neben Fahrer und Beifahrer auch einer dritten Person Platz, die hinter den Vordersitzen auf einem quer angeordneten Sitz untergebracht werden konnte. Insgesamt 25 Exemplare dieses Spezial-Cabriolets sind als Sondermodell gefertigt worden.

Die Geschichte der Vier Ringe

Die AUDI AG blickt auf eine sehr bewegte und vielseitige Geschichte zurück, ihre Tradition reicht im Automobil- und Motorradbau bis in das 19. Jahrhundert zurück. Die in Sachsen beheimateten Marken Audi und Horch in Zwickau, Wanderer in Chemnitz sowie DKW in Zschopau bereicherten den deutschen Automobilbau und prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. Aus diesen vier Marken entstand 1932 die Auto Union AG. Gemessen an den produzierten Stückzahlen war diese damals der zweitgrößte Kraftfahrzeughersteller in Deutschland. Als Markenzeichen wählte das Unternehmen vier ineinander verschlungenen Ringe, die bis heute an die vier Gründermarken erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten die sowjetischen Besatzungstruppen die in Sachsen liegenden Produktionsanlagen der Auto Union AG und demontierten sie.

Führende Mitarbeiter des Unternehmens gingen daraufhin nach Bayern, wo sie 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft gründeten, die die Kraftfahrzeugtradition der Vier Ringe fortführte.

Die Auto Union GmbH und NSU fusionierten 1969 zur Audi NSU Auto Union AG, und seit 1985 firmiert das Unternehmen unter dem Namen AUDI AG mit Sitz in Ingolstadt – die Vier Ringe sind nach wie vor das Firmensignet.