TYP:
Audi 100 Limousine (C1)
Baujahr: 1968 – 1976
Hersteller: AUDI, Ingolstadt
Der erste Audi 100 (Typ C 1) erschien 1968 als Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse. Das Auto war die erste Audi-Neukonstruktion nach der Wiederbelebung der Marke im Jahre 1965 auf Basis des erfolglosen und letzten Zweitakt-DKW F 102. Die Limousine passte exakt in die Marktlücke zwischen den Angeboten von Ford/Opel einerseits und Mercedes andererseits. Der “große Audi” wurde bei der konservativen Kundschaft sofort zum Erfolg und erreichte in der 8-jährigen Produktionszeit eine Auflage von fast 830.000 Stück. Damit legte der Audi 100 den Grundstein für den bis heute andauernden Erfolg der Marke. Wahlweise mit 4-Gang Lenkrad- oder Mittelschaltung angeboten, war ab 1972 auch ein Dreistufen-Automatikgetriebe verfügbar. Im Herbst 1971 entstand mit dem Spitzenmodell 100 GL mit üppiger Ausstattung und dem 112-PS-Motor eine starke interne Konkurrenz zum Audi Coupé. Für 2000 DM weniger bot der viertürige Audi 100 einen weit höheren Nutzwert bei ähnlichen Fahrleistungen. Zusätzlich war auch eine elegante Zweitürer-Limousine erhältlich, die heute durch ihr ungewöhnliches Äußeres sehr begehrt ist.
Der anfangs geheim und ohne Wissen der Konzernmutter Volkswagen entwickelte Audi 100 sichert Ende der sechziger Jahre die durchaus ungewisse Zukunft der Marke Audi. Das Auto kann vor allem durch ein modernes technisches Gesamtkonzept und durch konsequenten Leichtbau beeindrucken: Der in der oberen Mittelklasse positionierte Audi wiegt kaum mehr als die kleineren Audi Modelle. Dadurch werden auch mit vergleichsweise kleinen, sparsamen Motoren ansprechende Fahrleistungen erreicht.
Die Geschichte der Vier Ringe
Die AUDI AG blickt auf eine sehr bewegte und vielseitige Geschichte zurück, ihre Tradition reicht im Automobil- und Motorradbau bis in das 19. Jahrhundert zurück. Die in Sachsen beheimateten Marken Audi und Horch in Zwickau, Wanderer in Chemnitz sowie DKW in Zschopau bereicherten den deutschen Automobilbau und prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. Aus diesen vier Marken entstand 1932 die Auto Union AG. Gemessen an den produzierten Stückzahlen war diese damals der zweitgrößte Kraftfahrzeughersteller in Deutschland. Als Markenzeichen wählte das Unternehmen vier ineinander verschlungenen Ringe, die bis heute an die vier Gründermarken erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten die sowjetischen Besatzungstruppen die in Sachsen liegenden Produktionsanlagen der Auto Union AG und demontierten sie.
Führende Mitarbeiter des Unternehmens gingen daraufhin nach Bayern, wo sie 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft gründeten, die die Kraftfahrzeugtradition der Vier Ringe fortführte.
Die Auto Union GmbH und NSU fusionierten 1969 zur Audi NSU Auto Union AG, und seit 1985 firmiert das Unternehmen unter dem Namen AUDI AG mit Sitz in Ingolstadt – die Vier Ringe sind nach wie vor das Firmensignet.







