image_pdfimage_print

TYP:

Audi 100 S Coupé

Baujahr: 1970 – 1976

Hersteller: AUDI, Ingolstadt

 

Die erfolgreiche Audi 100 Baureihe sollte durch das 1969 vorgestellte und ab 1970 erhältliche Coupé endlich ein dynamischeres Image erhalten. Die Audi-Mittelklassemodelle galten als bieder und so orientierte man sich beim Karosseriedesign an gelungenen Entwürfen wie dem Fiat Dino Coupé oder dem OSI-Ford von 1967. Das Ergebnis konnte aber weniger überzeugen; viele empfanden das Coupé als zu wenig eigenständig und optisch zu hecklastig. Unter dem Blech steckte der auf 1,9 Liter vergrößerte Motor der Limousine mit Zweivergaseranlage und einer Leistung von 115 PS, was schon Anfang der siebziger Jahre für ein vermeintlich sportliches Coupé nicht berauschend war. In der modellgepflegten Version ab 1971 hatte zwar das Interieur sehr gewonnen und entsprach mit luxuriöser Ausstattung und dem 500 Liter großen Kofferraum den Anforderungen an einen komfortablen Tourenwagen, erfüllte aber nicht die Wünsche der Sportwagenfahrer. Für diese Kundschaft war das zudem mit 14.400 DM recht teure – zu Produktionsende 1976 kostete das Auto stolze 19.365 DM –  Audi Coupé keine echte Alternative. So gab es z.B. das Opel Commodore GS/E Coupé zum nahezu gleichen Preis mit einem 150 PS starken 6-Zylindermotor. Mit dem Erscheinen der zweiten Audi 100-Generation im Sommer 1976 endete nach knapp 31.000 Stück die Produktion ohne direkten Nachfolger. Erst vier Jahre später gab es wieder ein Audi Coupé.

Die Geschichte der Vier Ringe

Die AUDI AG blickt auf eine sehr bewegte und vielseitige Geschichte zurück, ihre Tradition reicht im Automobil- und Motorradbau bis in das 19. Jahrhundert zurück. Die in Sachsen beheimateten Marken Audi und Horch in Zwickau, Wanderer in Chemnitz sowie DKW in Zschopau bereicherten den deutschen Automobilbau und prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. Aus diesen vier Marken entstand 1932 die Auto Union AG. Gemessen an den produzierten Stückzahlen war diese damals der zweitgrößte Kraftfahrzeughersteller in Deutschland. Als Markenzeichen wählte das Unternehmen vier ineinander verschlungenen Ringe, die bis heute an die vier Gründermarken erinnern. Nach dem Zweiten Weltkrieg enteigneten die sowjetischen Besatzungstruppen die in Sachsen liegenden Produktionsanlagen der Auto Union AG und demontierten sie.

Führende Mitarbeiter des Unternehmens gingen daraufhin nach Bayern, wo sie 1949 in Ingolstadt mit der Auto Union GmbH eine neue Gesellschaft gründeten, die die Kraftfahrzeugtradition der Vier Ringe fortführte.

Die Auto Union GmbH und NSU fusionierten 1969 zur Audi NSU Auto Union AG, und seit 1985 firmiert das Unternehmen unter dem Namen AUDI AG mit Sitz in Ingolstadt – die Vier Ringe sind nach wie vor das Firmensignet.